Mantrailing
(engl. man - "Mensch" und Trail - "verfolgen") ist die ureigene Form der Personensuche unter Verwendung von Hunden, den sogenannten Mantrailern oder Personenspürhunden. Im Gegensatz zur Flächen- oder Trümmersuche, bei denen die Hunde lernen jede menschliche Witterung auszuarbeiten und anzuzeigen, lernt der Mantrailer, dass für seine Arbeit nur ein spezifischer Geruch nämlich der der aktuell gesuchten Person von Bedeutung ist.
Menschen geben permanent ihren individuell Geruch an die Umgebung ab. Bewegt der Mensch sich, so entsteht eine Geruchsspur, der sogenannte Trail. Dieser Trail ist für einen Hund wahrnehmbar. Er kann so den Weg einer Person über die verschiedensten Untergründe (Waldboden, Schotter, Asphalt, Gras etc.) und in einer Vielzahl an Umgebungen (Wals, Wiese, Stadt etc.) ausarbeiten und verfolgen. Voraussetzung für die Suche mit einem Mantrailer ist zum einen ein Gegenstand der den Geruch der vermissten Person trägt (individueller Geruchsträger) und zum anderen die genaue Information über den Ort, an em die Person das letzte Mal gesehen wurde.
Der Hund lernt in seiner Ausbildung nur den Trail zu finden und zu folgen, der denselben Geruch trägt, wie der angebotene Geruchsträger. Diese Arbeit soll er auch unter starker Ablenkung (Essbares, andere Hunde, Personenverkehr, Lärm, Autos etc.) sicher durchführen können. Erschwert wird die Arbeit durch die Veränderung des Trails durch Witterungseinflüsse ( Regen, Wind, Sonne), ,, Alterung" der Duftspur und der Intensität des Personenverkehrs im Bereich des Trails. Aktuelle Studien haben gezeigt, das bei schwierigeren Bedingungen (v.a. bei der Trailverfolgung über größerer Plätze in Städten) der Trail maximale 48 Stunden als sein darf, um noch Aussicht auf Erfolg bei dessen Ausarbeitung zu haben.
Für die Rettungshundearbeit ist bei der Suche nach vermissten Personen der kombinierte Einsatz von Mantrailern und Flächensuchhunden von Vorteil. Durch den Mantrailer ist es möglich, einen Hinweis auf die letzte Bewegungsrichtung der gesuchten Person zu bekommen. So können die Flächensuchhunde gezielter und effektiver bestimmte Gebiete absuchen. In Abhängigkeit von den jeweiligen Voraussetzungen bei der Vermisstensuche ist es aber auch möglich, dass nur eine der beiden Formen der Rettungshunde zum Einsatz kommt.